World Usability Day 2008

Am 13. November 2008 war es wieder soweit: In 14 deutschen Städten fanden regionale Veranstaltungen zum World Usability Day statt. Der weltweite Aktionstag für benutzerfreundliche Produkte stand in diesem Jahr unter dem Motto „Transportation“. Passend zu diesem Thema konnte als Lokalität für das Hannoversche Event der Vortragsaal der üstra (Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in Hannover) gewonnen werden.

Veranstalter waren die Regionalgruppe Hannover der German UPA (Usability Professionals‘ Association) und usability.de, eine Spezialagentur für Benutzerfreundlichkeit in Hannover, die bereits im letzten Jahr mit einer erfolgreichen Veranstaltung zu dem Aktionstag das Bewusstsein der Hannoveraner für benutzungsfreundliche Produkte schärfen konnten.

Rund 70 Usability-Interessierte trafen sich zu Vorträgen, angeregten Diskussionen und anschaulichen Präsentationen. Im Publikum fand sich eine bunte Mischung aus interessierten Laien und Profis. So kam es zu einem interessanten Meinungsaustausch zwischen Studenten, Webentwicklern, Werbefachleuten, Dozenten, Entscheidungsträgern und Usability-Experten.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Gesine Quint (usability.de) bot der Vortrag von Steffen Weichert (usability.de) einen guten Einstieg ins Thema. Mit Humor und guten Beispielen vermittelte Herr Weichert die Grundlagen der Usability und der User Experience. Zugleich erfuhren die Zuhörer etwas über die Methoden, die Usability-Experten zum Testen der Anwenderfreundlichkeit von Produkten zur Verfügung stehen.

Transportation

Direkt im Anschluss griff Elke Schmidt (üstra) das Motto des Tages Transportation auf. So erhielten die Zuschauer einen Einblick, nach welchen Kriterien barrierefreie Bus- und Bahnhaltestellen entstehen, welche Anforderungen Rollstuhl-Rampen an Bussen und Haltestellen erfüllen müssen und welche Bedienmöglichkeiten bei den neuen Ticketautomaten der üstra für körperlich eingeschränkte Fahrgäste zur Verfügung stehen. Neben Universal Design lauteten die Schlagworte hier Erreichbarkeit, Wahrnehmbarkeit und Überschaubarkeit.

Universal Design

Um das Thema Universal Design ging es auch im nächsten Vortrag von Thomas Bade (universal design e.V.). Mit anschaulichen Beispielen machte er deutlich, dass Sonderlösungen wie Seniorenhandys zwar zweckmäßig, aber nicht erfolgreich sind. Stattdessen sollten Produkte – entsprechend der Universal Design Definition der Vereinten Nationen – so gestaltet sein, dass keine Sonderanpassungen nötig sind. Der Vortrag und eine große Reihe an Beispielprodukten machten weiterhin deutlich, dass Gegenstände den Erwartungen des Nutzers entsprechen müssen – und dass man mit geschickter Gestaltung oftmals ihre Bedienung erleichtern kann.

Social Shopping

Im vierten und letzten Vortrag des ereignisreichen Nachmittags stellte Torsten Bartel (usability.de) das neue Einkaufserlebnis im Internet vor: Social Shopping, ein Trend aus den USA, bahnt sich seinen Weg nach Europa. Mit einer groß angelegten Studie haben die Experten von usability.de diesen Trend genauer unter die Lupe genommen. Dabei standen vor allem Community-Elemente wie Tags, Listen, Nutzerprofile und Freundschaftslisten auf dem Usability-Prüfstand, die für die Studie sowohl mit einem umfangreichen Usabilitytest als auch durch eine repräsentative Umfrage untersucht wurden.

In den Vortragspausen wurde nicht nur für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt: An den Themenständen demonstrierte usability.de verschiedene Testmethoden.
Wie im letzten Jahr erfreute sich besonders der Eye Tracker, mit dem Blickverläufe auf Websites gemessen werden, großer Beliebtheit.

Die universal design e.V. brachte viele spannende Produktbeispiele für gute und schlechte Usability mit und sorgten damit für Gesprächsstoff.

Neben den Vorträgen, Vorführungen und Themenständen blieb bei der 5-stündigen Veranstaltung auch genug Raum für angeregte Fachgespräche und neue Kontakte. Wir danken allen Mitwirkenden für die gelungene Veranstaltung.